Mit dem Silk Test werden Unternehmensanwendungen automatisiert einem Funktionstest und Regressionstest unterzogen. Auch Webanwendungen und native Anwendungen können automatisiert getestet werden. Entwickelt wurde das Tool von Micro Focus International, er läuft unter dem Betriebssystem Windows und ist auf Englisch, Japanisch und Chinesisch verfügbar. Die Testautomatisierung ist über eine proprietäre Lizenz verfügbar.
Zwischen 1993 und 1996 unter der Bezeichnung QA Partner bekannt, bietet der Silk Test verschiedene Features: Automatisierte Testsuites für iOS- und Android-Anwendungen können innerhalb von Minuten erstellt werden. Dadurch ist es möglich, der Regressionstest und plattformübergreifende Tests und Lokalisierungstests auszuführen, die verschiedene Geräte umfassen. Die Silk4J-Tests werden auf Wunsch in Docker ausgeführt. Dadurch unterstützt das Tool die Pipelines für kontinuierliche Integration und für kontinuierliche Bereitstellung, jeweils als CI und als DC bezeichnet. Von welchem CI-Server aus (Jenkins, Bamboo oder Team City) der Funktionstest ausgelöst wird, ist nicht wichtig. Webanwendungen und mobile Anwendungen werden von Sicktest genauso unterstützt wie verschiedene Legacy-Anwendungen und native Anwendungen.
Entwicklung und Geschichte
Silk Test wurde als Tool für den automatisierten Funktionstest und Regressionstest für Unternehmensanwendungen von Segue Software entwickelt. 2006 übernahm Borland den Entwickler. 2009 übernahm Micro Focus International Borland. In den Jahren von 1993 bis 1996 nannte sich das Produkt noch QA Partner, 1996 wurde es in Silk Test umbenannt.
Als Micro Focus International im Jahr 2009 Borland übernahm, wurden gleichzeitig die Quality Solutions mitsamt TestPartner von Compuware übernommen. Im gleichen Jahr wurde Silk4J eingeführt, ein Jahr später folgte Silk Test Workbench und Silk4NET. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Tool als komplette Lösung für Funktionstests verwendet. 2010 benannte man den 4Test-Client in Silk Test Classic um. Im Jahr 2017 schließlich wird der Silk WebDriver eingeführt, der Selenium-Skripte aufzeichnen und wiedergeben konnte.
Aufbau und Funktionsweise
Silk Test besteht aus verschiedenen Clients:
- Silk Test Workbench: Dieser Client ermöglicht Automatisierungstests auf der visuellen Ebene und erlaubt, dass VB-Net als Skriptsprache verwendet wird.
- Silk Test Classic verwendet die als Domain-Sprache typische 4Test-Sprache, um automatische Skripts zu erstellen, also eine objektorientierte Sprache, die C++ ähnelt.
- Silk4J erlaubt Automatisierung in Eclipse in Java als Skriptsprache.
- Silk4Net erlaubt das Gleiche in Visual Studio, Skriptsprache ist in diesem Fall VB oder C#.
Bei den Clients handelt es sich um eine IDE, die das Erstellen, das Verwalten sowie die Ausführung von Tests erlaubt. Dabei übersetzt der Silk Test Agent die Skriptbefehlen in GUI-Befehle, also in Nutzeraktionen. Alle Fenster und Elemente der Anwendung, die getestet werden soll, werden als Objekte identifiziert. Der Agent definiert die Eigenschaften und Attribute für jedes einzelne Fenster. Die objektbasierte Implementierung wird und folgende Technologien werden unterstützt:
- iOs und Android (mobile Anwendungen)
- WinForms und WPF (.NET)
- Swing und SWT (Java)
- DOM
- SAP Windows GUI
- Browser (IE, Firefox, Chrome, Edge, Safari)
Kosten und Lizenzen
Das Tool kann über eine Demo-Version 45 Tage lang kostenlos getestet werden. Um Zugang dazu zu erhalten, musst Du Micro Focus International kontaktieren. Kosten und Lizenzmodell erfährst Du ebenfalls von Micro Focus International.
Vor- und Nachteile von Silk Test
Vorteile
- Reduziert den Aufwand beim Testen
- Viele Skripts, die gespeichert und modifiziert werden können
- Gute Statistiken
- Erlaubt die Entwicklung von Skripts in Visual Studio, verfügt über eine Visual Studio Integration
- Skalierbar
- Reporting ist sehr einfach
Nachteile
- Der Support für die Automation mit iOS Apps könnte besser sein
- Andere Lösungen sind im Einzelfall noch besser skalierbar
- Support gibt es nicht von Third Party, sondern nur von Micro Focus International
- Treten Probleme auf, müssen diese selbst analysiert werden
- Die Integration kann verbessert werden
- Die Kompatibilität mit neueren Technologien ist nicht immer gegeben
- Das Programm ist sehr kostenintensiv